Technik ändert sich, Gefühle bleiben!
Telefunken M15 A
Telefunken M15 A

Telefunken M15 A

Die Telefunken M15 A diente genau wie die Vorgänger-Versionen (z.B. die M5, M5C, M10) hauptsächlich den ARD-Rundfunkanstalten und dem ZDF als Bandmaschine. Ebenfalls wurden viele Maschinen an ausländische Rundfunkanstalten verkauft. Das ca. 50 Kg schwere Gerät wurde mit „deutscher Schichtlage“ ausgerüstet (internationale Schichtlage gab es auch) und war seinerzeit ab rund 20.000 D-Mark auf dem Markt erhältlich.

Telefunken M15 A
Telefunken M15 A

Gefertigt wurden diese Geräte bei Telefunken in Konstanz am Bodensee. Das hier rechts abgebildete Modell hat die sogenannte „deutsche Schichtlage“. Im Gegensatz zur internationalen Schichtlage wird hier die Magnetschicht nach außen gewickelt. Bei der ARD hatten nahezu alle eingesetzten Maschinen diesen Standard. Beim Fernsehen wurden auf den größeren Übertragungswagen des ZDF und der ARD unter anderem STUDER A810 eingesetzt.

Es gibt wohl keine Maschine (höchstens die STUDER A816), mit der man so genial einfach schneiden konnte wie mit der Telefunken M15A. Diese Maschine ist absolut auf Ergonomie getrimmt, was sich unter anderem auch daran zeigt, dass man das Tonband von links nach rechts ohne Probleme mit nur einer Hand einfädeln kann. Genial war ebenfalls die optional erhältliche Vorkopfschere, die sich wirklich direkt vor dem Abhör-Tonkopf befindet (auch bei der STUDER A816 erhältlich gewesen). Höchstwahrscheinlich ganz bewusst haben die Konstrukteure damals auch auf unnötige Tasten und Knöpfe verzichtet, um eine höchstmögliche Effizienz bei der Bedienung zu erreichen.

Dieses Gerät hat in der Grundversion neben dem unter einer Klappe versteckten Geschwindigkeitswahlschalter (19 und 38 – oder 38 und 76) und dem digitalen Zählwerk, nur die Tasten für die Laufwerkfunktionen und einen Cue-Hebel.

Telefunken M15 A Zubehör

Telefunken M15 A
Telefunken M15 A

Allerdings gab es neben dieser Standardversion auch noch zahlreiches Zubehör wie z.B. Fernzähler, Fernsteuermöglichkeiten, Rauschunterdrückungssysteme, Timecode etc. Möglich war zum Beispiel auch ein fernsteuerbarer „Bandanheber“. Damit konnte der Tontechniker oder Toningenieur die rechte Umlenkrolle per Fernsteuerung am Mischpult ein Stückchen anheben. Damit war es möglich, eine Markierung im „Bandkuchen“ auf der rechten Seite zu setzen. So war es leichter, einen Versprecher oder ähnliches nach der Aufnahme wiederzufinden. Die Funktion wurde auch in der STUDER A816 übernommen und nennt sich dort „Lifter“.

Die Telefunken M15 A ist auch heute noch – lange Jahre nach der Digitalisierung – in sehr vielen ARD-Studios von München bis Hamburg zu finden. Ganz kann und will man sich wohl bei der ARD nicht von der M15 A trennen. Grund dafür dürften aber sich auch die nach wie vor großen Magnetbandarchive der Rundfunkanstalten sein. Zusätzlich dienen die Geräte in vielen Sendekomplexen und Produktionsstudios einfach auch noch als „Backup-Geräte“, die im Notfall zum Einsatz kommen können, wenn die Digitaltechnik mal ihren Dienst versagt.

Blick in einen Sendekomplex des Saarländischen Rundfunks in den 1970er Jahren

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Download

im Download-Center auf dieser Seite finden sich viele weitere Prospekte und technische Unterlagen zum Thema Telefunken.

Telefunken in den 1980er Jahren

In den 1980er Jahren wurde für die Tonnachbearbeitung in Film- und Fernsehstudios ein System zur zeitrichtigen synchronen Verkoppelung verschiedener Magnetbandgeräte für elektronischen Schnitt entwickelt. Es entstand das MTS 15. Damit konnten AEG-Telefunken-Studiotonbandgeräte mit anderen Bandgeräten, also auch Video-Recordern, zeitrichtig verkoppelt (synchronisiert) werden und im Dialogverkehr von einer zentralen Dialogeinheit bedient werden. Damit war die Produktion von Videofilmen, das Nachvertonen und Synchronisieren schnell und zuverlässig möglich.

Ende der 1980er Jahre wurde noch der Versuch unternommen, Geräte mit digitaler Signalverarbeitung in den Markt einzuführen: Die PCM Studio-Magnetbandgeräte MX- 80 und MX-80A wurden nach dem System von Mitsubishi entwickelt und gebaut.

Wie wird ein Tonbandgerät hergestellt?

Im Jahr 1987 produzierte der NDR (damals womöglich für das Schulfernsehen) die Dokumentationsreihe „Vom magnetischen Draht zum magnetischen Band“. In dieser Doku wurde folgender Film verwendet, der zeigt, wie ein Tonbandgerät hergestellt wird und welche Präzision dafür erforderlich ist. Die Aufnahmen dafür entstanden ganz offensichtlich bei Telefunken in Konstanz, wo die professionellen Geräte wie die Telefunken M15A damals hergestellt wurden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

STUDER A816 als Nachfolger

Die STUDER A816 war noch Anfang der 90er Jahre eine Neuentwicklung speziell für die Bedürfnisse des deutschen Marktes. Gedacht war die Maschine besonders für die ARD-Rundfunkanstalten als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Telefunken M15 A Tonbandmaschinen und passte deswegen auch exakt in die bereits in den Studios verwendete ARD-Konsole für Bandmaschinen.

STUDER A816
STUDER A816

Entstanden ist dabei ein Gerät, das von Grund auf für den harten Dauereinsatz konzipiert wurde. Das verrippte Aluminium-Gusschassis ist extrem verwindungssteif, die Bandführung erfolgt mit vorgespannten Edelsteinführungen. Diese Technik garantiert einen hochpräzisen Bandlauf mit ausgezeichneter Phasen- und Amplitudenstabilität.

Die Typenbezeichnung A816 könnte auch für „Telefunken M16“ stehen. Denn als dieses Gerät entwickelt wurde, hatte die Firma STUDER gerade die Magnetbandsparte der Telefunken aufgekauft – inklusive den Entwicklungen für ein neues Tonbandgerät. Genau genommen ist die A816 also eigentlich die Telefunken M16. Die Bandführung und der Aufbau wurde von Telefunken übernommen. STUDER steuerte dann kurz gesagt die Elektronik und das Design bei.

Der Name Magnetophon

In den hier angebotenen Originaltönen ist Eduard Schüller (der Erfinder des Tonkopfes) in einer alten Aufnahme aus einem Radiointerview zu hören. Das Interview befand sich auf einer Kassette mit dem Titel „Die Geschichte der Erfindung des Magnetophons“ welche 1985 von der Firma Telefunken zum 50-jährigen Tonbandjubiläum veröffentlicht wurde.

Über die Erfindung des Tonbandgerätes

Schüller über seine Tonkopf-Erfindung
Der Name „Magnetophon“ und wie es dazu kam
Mehr zum Thema „Tonkopf“ finden Sie hier auf der Seite im Bereich Wissenswertes – Der Tonkopf.

Multimedia

Das folgende Video zeigt meine Telefunken M15 A. Ich erkläre einige Funktionen und zeige auch das Innenleben der Maschine.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Weitere Informationen

Sehr ausführliche weitere Informationen zum Telefunken M15A und der Firmengeschichte im Allgemeinen finden Sie auf der extra dafür eingerichteten Seite:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.