Mit der ReVox A77 hat sich die Firma ReVox den guten Namen erschaffen, den sie bis heute zu Recht trägt. Damals zur Entwicklungszeit in den späten 1960er Jahren beinhaltete dieses Gerät bereits Funktionen, die sowohl Profis als auch Amateuren zusagten.
Angefangen bei den vielen Trickmöglichkeiten, die erst durch die damals völlig neue Schaltungstechnik möglich wurde, bis hin zu den sehr guten Audioeigenschaften. Eine gepflegte und richtig eingemessene A77 kann sich auch heute noch problemlos mit jedem guten, handelsüblichen Tape-Deck messen lassen! Vielleicht war und ist sie gerade deswegen der Traum eines fast jeden Tonbandfans.
ReVox Laufwerke ließen die HiFi-Normen hinter sich, als dieser Begriff noch gar nicht existierte!
Passend zur ReVox A77 gab es auch noch den Tuner ReVox A76 und den Verstärker ReVox A78.
ReVox A77 Versionen und Zubehör
Neben den hier gezeigten „Normalversionen“ gab es auch unglaublich viele Spezialausführungen für alle nur erdenklichen Anwendungszwecke. Ein nicht so häufig gesehenes Stück ist das hier gezeigte A77-Koffergerät mit eingebauten Lautsprechern. Insgesamt lieferte ReVox 186 verschiedene Versionen der A77. Darunter fanden sich die unterschiedlichsten Geschwindigkeits- und Spurausführungen.
So wurden unter anderem auch Maschinen mit Dolby-B-Rauschunterdrückung – oder für den Studiobetrieb passend -, mit symmetrischen Ton-Ein- und Ausgängen mit den Geschwindigkeiten 19 und 38 cm/s geliefert (Bezeichnung: ReVox A77 ORF).
Im Deutschen Bundestag befand sich die „Low-Speed-Version“, die bei einer Bandgeschwindigkeit von 2,36 cm/s ohne Unterbrechung auch fast zehnstündige Debatten auf eine 26-cm-Spule aufzeichnen konnte. Polizei und Militär bedienten sich gerne eines der „Nato-Modelle“ zur automatischen Aufzeichnung von Telefongesprächen. Einen eigenen Artikel hat hier im Portal ein ganz besonderes „Schmuckstück“ – die sehr selten gesehene ReVox A77 PBO (= Playback Only).
In Krankenhäusern gab es von Siemens modifizierte A77-Modelle zur Aufzeichnung von Herztönen. Und in manchen Flughäfen diente eine A77 zur Aufnahme der Gespräche zwischen Tower und Pilot.
Für dieses Tonbandgerät gab es schon damals sehr viel Zubehör. Dazu gehörte unter anderem auch das passende Mikrofon vom Typ 3377, welches von der Firma Beyerdynamic in Deutschland extra für ReVox hergestellt wurde. Es handelte sich dabei um ein dynamisches Mikrofon, welches fest auf einen mitgelieferten schweren Standfuß montiert wurde.
Als Zubehör erhältlich war ebenfalls eine Kabelfernbedienung. Wer sie hat, kann sich glücklich schätzen! Bei Auktionshäusern im Internet ist sie nur sehr selten zu bekommen und wird dann in der Regel für gutes Geld gehandelt. Einige Fans sind inzwischen dazu übergegangen, dieses Gerät mit einfachen technischen Mitteln nachzubauen.
Nachbau einer Fernbedienung
Die hier abgebildete Original-Fernbedienung für die A77 von ReVox ist heute natürlich – wenn überhaupt – nur noch eher schwierig und gebraucht zu bekommen. Warum also nicht selber eine Fernbedienung bauen, dachte sich Heribert Wiesehof und hat mir für diese Seite folgende Informationen zur Verfügung gestellt.
Folgende Teile werden benötigt:
- Gehäuse: Teko P1
- Taster: 5x SA 200
- Kabel: 10x 0,14 qmm LIYY 1014-5 oder 10 (m)
- Kabelbinder oder Kabeldurchführung
- die benötigten Teile kann man u.a. bei reichelt.de bestellen.
Nach Ermittlung des Durchmessers der Tastergewinde fünf Bohrungen für die Taster in eine Längsseite des Gehäuses einbringen, eine Bohrung 8 mm für das Kabel in eine Schmalseite einbringen. Taster montieren. Kabel in das Gehäuse einziehen und ca. 60 mm entmanteln, abisolieren, verzinnen und an die Schließer bzw. Öffner (Stopp) der Taster laut Schaltplan anlöten.
(Schaltungssammlung verwenden). Mit ein oder zwei Kabelbindern das Kabel im Gehäuse nahe der Bohrung fixieren, oder eine entsprechende Kabeldurchführung verwenden. Tastenbezeichnungen auf Gehäuse aufmalen oder kleben.
Die Taster Play und Rec sind ohne Einrastung (daher braucht man die Elkos und Widerstände des Schaltplans nicht). Dies ist die einzige Methode, um die Laufwerkfunktionen der A77 bei Bedienung am Gerät nicht durcheinander zu bringen, wenn an der Fernbedienung Rec oder Play gedrückt (gerastet) sind.
Einziger Nachteil: Der 10-polige DIN-Fernbedienungsstecker von Hirschmann (siehe Bild) ist, wenn überhaupt, nur noch bei den ReVox-Servicestellen zu erhalten.
ReVox A77 Play-Memory-Schaltung
So schön die A77 ist, so hat sie doch einen winzig kleinen „Schönheitsfehler“ der beim Nachfolgemodell ReVox B77 behoben wurde. Der A77 fehlt nämlich serienmäßig, die sogenannte „Play-Memory-Schaltung“. Diese bewirkt folgendes: Beim schnellen Rückspulen des Tonbandes ist es im Normalfall nicht möglich, einfach direkt auf „Play“ zu schalten. Man muss zuerst das Band mit „Stopp“ anhalten und kann dann auf „Play“ drücken.
Wartet man nun aber nicht ab, bis das Band wirklich zum Stillstand gekommen ist, erhält man unweigerlich Bandsalat. Hier kommt die Play-Memory-Schaltung ins Spiel: Durch die Elektronik auf der kleinen Extra-Platine kann problemlos vom schnellen Umspulen direkt auf Play geschaltet werden. Die Maschine schaltet dann zuerst auf Stopp, wartet den Bremsvorgang ab und beginnt dann die Start-Funktion.
Die Zusatzplatine „Play-Memory“ wurde zwischen 1975 und 1985 von Herrn Hendrick Dänicke entwickelt, produziert und verkauft. Sie war also kein Original-Zubehör von ReVox. Sie wird heute leider nicht mehr gebaut und vertrieben. Trotzdem möchte ich gerne auf die Schaltpläne verweisen, die ich hier aus urheberrechtlichen Gründen bedauerlicherweise nicht direkt anbieten darf. Zu finden sind diese aber auf den interessanten Seiten von Reel to Reel.
Sehr viele weitere Informationen über die Versionen der ReVox A77 (und andere ReVox-Geräte) findet man auch auf der Homepage von Ulrich Theimann. Dort gibt es auch einige Testberichte und weitere Bilder.
ReVox A77 Basisinformationen
- Baujahre:
MKI 08/1967 – 06/1969
MKII 06/1969 – 08/1971
MKIII 08/1971 – 08/1974
MKIV 08/1974 – 10/1977
- Frequenzgang:
@ 9,5 cm/s – 30 Hz – 16 kHz +2/-3 dB
@ 19 cm/s – 30 Hz – 20 kHz +2/-3 dB
- Bestückung: 54 Transistoren, 32 Dioden, 4 Silizium-Gleichrichter, 1 Fotowiderstand, 4 Relais
- Originalpreis: 2.000 SFr
- Gewicht: 15 Kg
Technische Daten ReVox A77
Download Bedienungsanleitung
Im Download-Center hier auf der Seite findest Du unter anderem auch die Bedienungsanleitung für die ReVox A77.
ReVox A77 - Service Manual (EN)
ReVox A77 - Bedienungsanleitung (DE/EN/FR)
Multimedia
Dieses Video zeigt eine sehr schön erhaltene und revidierte ReVox A77 MkIV.
you might consider mentioning the *need of the DIN plug being installed and a short across the 2 specific pins required to actually make it play.
also, if you skip some of the remote functions, the type of DIN plug needed can be a different, easier-to-get type
if you need, I can dig out my repair manual and look it up for you?