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STUDER Dyaxis II
STUDER Dyaxis II

STUDER Dyaxis II

Anfang der 1990er Jahre präsentierte die Firma STUDER das erste und Einzige digitale Schnittsystem auf Computer-Basis. Im Gesamtkatalog von 1992 der Firma wurde das STUDER Dyaxis wie folgt beschrieben:

STUDER Dyaxis
STUDER Dyaxis

Das neuste Produkt der STUDER EDITECH Linie ist die digitale Mehrspur-Audioworkstation DYAXIS II. Mit den 4-kanaligen Modulen lassen sich bis zu 24 Kanäle konfigurieren; damit bietet das System fortschrittliche Mehrkanallösungen für alle Anforderungen auf diesem Gebiet.

Jedes Modul erlaubt die gleichzeitige Aufnahme von bis zu vier Kanälen in jeder beliebigen Kombination der analogen/digitalen Eingänge oder die gleichzeitige Wiedergabe von acht Kanälen. Taktspurabhören und Drop-in/-out ohne Zerstörung der ursprünglichen Aufzeichnung möglich.

Jedes Modul enthält einen vollständigen 4-Kanalmischer mit „Snapshot“ Automation. Der DYAXIS II Prozessor kann als das „Herz des Studios“ aufgefasst werden, denn er speichert, mischt, editiert, transferiert und synchronisiert analoge und digitale Signale in allen professionellen Formaten.

Das Gerät ist daher ein ideales Produktionshilfsmittel für HDTV, Nachbearbeitung, Jingles-, Film- und Rundfunkproduktionen und für die Mehrspuraufnahme. DYAXIS II ist ein zukunftsorientiertes System. Die modulare Architektur erlaubt den späteren Ausbau, um mit den Anforderungen der Praxis schritt halten zu können.

(Text aus dem STUDER Gesamtkatalog von 1992)

STUDER Dyaxis II – Zur Geschichte

STUDER Dyaxis II
STUDER Dyaxis II

DYAXIS (I) war eine Entwicklung der Firma IMS (Integrated Media Systems) in den USA, Silicon Valley, die wie Digitec in den 90er Jahren von STUDER gekauft wurde und unter der neuen Firmierung STUDER EdiTech das DYAXIS II entwickelte und vertrieb.

Im Endstadium der Entwicklung konnte Dyaxis II bis zu 24 Kanäle Audio bearbeiten und abspielen und gleichzeitig (mit einem leistungsstarken Apple Computer) das dazugehörige Video in PAL-Auflösung ausgeben. Für die damalige Zeit eine wirklich sehr beachtliche Leistung!

Wissenswertes zum Thema Dyaxis

STUDER Dyaxis II - Bedienkonsole von 1994
STUDER Dyaxis II – Bedienkonsole von 1994

Das Dyaxis-System ist heute – also rund 30 Jahre nach der Markteinführung – natürlich absolut technisch überholt. Etwas überspitzt formuliert bietet heutzutage fast jeder Homecomputer mehr Rechenleistung für weniger Geld. Man kann also wohl getrost behaupten, dass es sich hier um einen „digitalen Oldtimer“ der ersten Generation handelt. Bei Ebay findet man von Zeit zu Zeit immer wieder mal Komplettsysteme mit allem was dazu gehört (habe ich schon für unter 200 Euro gesehen!).

Auch in manchen Tontechnik-Foren wird das Thema STUDER Editech Dyaxis immer wieder mal besprochen. Für potentielle Anwender sind vielleicht die folgenden Links interessant:

Digitalschnitt heute

Protools Screenshot
Protools Screenshot

Das STUDER Dyaxis System war eines der ersten digitalen Schnittsysteme für professionelle Anwender. Damit war es sicherlich auch einer der Vorläufer der heute sehr häufig in Tonstudios eingesetzten Software „Pro Tools“ der Firma Avid (ursprünglich „Digidesign“).

Pro Tools kann heute sicherlich als eines der bekanntesten und sehr häufig eingesetzten Mehrspursysteme bezeichnet werden. Etliche aktuelle Audioproduktionen wurden und werden damit erstellt.

Eric Clapton – Pilgrim

Eric Clapton - Pilgrim
Eric Clapton – Pilgrim

Dieses Album wurde – wie im Booklet der CD zu lesen ist – auf einem Pro Tools System digital aufgezeichnet. Das Album klingt in der Tat – wie ich sagen würde – „fett“. Allerdings fehlt dieser CD das Gewisse „Etwas“ an Wärme. Alles klingt sehr „scharf“ und ist brillant heraus zu hören. Aber genau das ist für mich persönlich das „Problem“ wenn man so will.

Durch die „Schärfe“ des Klangbildes ist das Zuhören für mein persönliches Empfinden auf Dauer relativ ermüdend. Etwas mehr „analoge Wärme“ hätte der Produktion sicher gut zu Gesicht gestanden. Trotzdem ist es ein schönes Album mit schönen Hits wie „My Fathers Eyes„.

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