Technik ändert sich, Gefühle bleiben!
Die Compact-Cassette
Die Compact-Cassette

Die Compact-Cassette

Es gab eine Zeit, in der die Compact-Cassette zu den absolut alltäglichen Gebrauchsgegenständen gehörte. Die so genannte „Compact-Cassette“ (CC) oder auch „Musik-Cassette“ (MC) wie wir sie heute kennen, wurde von Philips erfunden und im Jahr 1963 auf dem Markt eingeführt. Damit begann eine völlig neue Ära im Audio-Bereich und eine fast nicht enden wollende Erfolgsgeschichte…

Das Beste Jahr für die Compact-Cassette in Deutschland war 1991! Damals wurden laut dem Bundesverband der Musikindustrie 78 Millionen Stück verkauft – so viele wie nie zuvor oder danach.

Bevor Philips die CC vorstellte, hatten sich Ende der 1950er Jahre unter anderem bereits die Amerikaner an einem entsprechenden Tonträger versucht. Die im Jahr 1958/59 vorgestellte „Zweiloch-Kassette“ von RCA konnte sich aber nicht durchsetzen und verschwand schnell wieder vom Markt.

Der Grund dafür war möglicherweise die Größe der Kassette und der entsprechenden Abspielgeräte. Während die heute üblichen Kassetten mit einer Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s laufen und das Band eine Breite von 1/8″ hat, war die RCA-Kassette technisch auf dem Stand von „normalen“ Tonbändern. Das Gerät lief mit einer Geschwindigkeit von 9,52 cm/s und die Bänder waren 1/4″ breit. Damit konnte zwar eine deutlich besser Audioqualität erzielt werden, wirklich kompakt waren die Kassetten damit aber lange noch nicht.

Das Ende der Compact-Cassette?

Das vorläufige Ende der durchaus beliebten Compact-Cassette kam spätestens Ende der 1990er Jahre mit der immer weiter zunehmenden Digitalisierung der Audiotechnik. Obwohl die Bänder und Geräte einen technisch sehr hohen Stand erreicht hatten, entschieden sich die Kunden anders. Neue Besen kehren eben besser als alte! Und so nutzten viele Konsumenten die damals von Sony neu entwickelte digitale Mini-Disc (MD) und einige Jahre später mp3-Dateien.

Die Firma Philips versuchte noch ihre Idee zu „digitalisieren“ und brachte Anfang der 1990er Jahre die „Digital Compact-Cassette“ (DCC) auf den Markt. Dabei handelte es sich um ein digitales Magnetband. Die entsprechenden Abspielgeräte von Philips waren in der Lage sowohl die alten Compact-Cassetten abspielen, als auch mit dem gleichen Gerät die neuen DCC-Kassetten aufnehmen und abspielen zu können. Die im Grunde vielleicht gute und sicherlich innovative Idee konnte sich allerdings nie durchsetzen und so verschwand die DCC sehr schnell wieder sang- und klanglos vom Markt,

Ehemalige Hersteller von Compact-Cassetten

AGFA Compact-Cassette in einem ReVox Tape-Deck (Animation: Matthias Wunderlich / Wikipedia.de / CC BY 3.0)
AGFA Compact-Cassette in einem ReVox Tape-Deck

Die Namen der Firmen die einst Kassetten herstellten ist fast unzählig! Nahezu jede Firma die damals Tonbänder produziert hat, war auch im Kassetten-Geschäft dabei. Zu den „Big-Playern“ zählten ohne Frage BASF, AGFA, Maxell, TDK und Sony.

Aber auch kleinere Marken und andere No-Name-Hersteller aus aller Welt waren vertreten. So gab es Kassetten damals auch von Philips, That`s (in den USA als „Triad“), Denon, Magna, Raks, Zonal, ORWO (aus der DDR) und sehr vielen weiteren Herstellern.

ReVox Compact-Cassette
ReVox Compact-Cassette

Auch ReVox hatte seinerzeit eigene Compact-Cassetten für die Kundschaft im Sortiment. Wer die Bänder für ReVox damals produziert hat, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Das Gehäuse-Design erinnert aber stark an die damals von BASF produzierten Tonband-Kassetten.

Die Hersteller der Kassetten-Ära produzierten nicht nur unterschiedliche Bandsorten, sondern auch Kassetten mit unterschiedlicher Spieldauer. Die Standard-Kassetten waren die Modelle C-60 (2 x 30 Minuten) und C-90 (2 x 45 Minuten und ca. 132m Tonband im Gehäuse). Im Einzelhandel eher selten gesehen war die C-30 oder die C-46.

Grundsätzlich konnte man bei allen Kassetten davon ausgehen, dass das Band immer ein bis zwei Minuten länger war als tatsächlich angegeben. Dies machten die Hersteller sicherlich auch aus dem Grund, dass nicht jedes Kassettengerät wirklich die exakte Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s hatte. ReVox gab die Bandgeschwindigkeit z.B. mit 4,76 cm/s bei seinen Geräten an.

Bandmaterial für Compact-Cassetten

Spätestens mit dem Erfolg der CD wurden auch längere Bandlängen auf dem Markt angeboten. So entstanden auch eine C-100 (2 x 50 Minuten) um CDs besser kopieren zu können. Eher unbeliebt war aufgrund der empfindlichen Bänder die C-120 (2 x 60 Minuten). ReVox garantierte in den Datenblättern zu den eigenen Geräten nur eine korrekte Aufnahme und Wiedergabe bei C-60 und C-90 Kassetten. Persönlich hatte ich an meinem ReVox B215 allerdings niemals Probleme mit den 120er Kassetten. Ich habe diese immer gerne genutzt um 1-Stunden-Sendungen, wie z.B. Hörspiele, vom Radio aufzunehmen.

Niemals genutzt und im Handel auch nie gesehen habe ich Kassetten vom Typ C-150 (2 x 75 Minuten) oder C-180 (2 x 90 Minuten Spielzeit). Diese Bänder wurden von der Firma TDK angeboten.

BASF Werbung für die Chrome-Maxima II
BASF Werbung für die Chrome-Maxima II

Auch in Sachen Bandmaterial gab es verschiedene Typen. Sehr weit verbreitet waren zu Anfang die eher einfachen und von BASF entwickelten Eisenoxid-Bänder (Bezeichnung: Fe2O3) die zum Typ I / IEC I gehörten. Technisch schon deutlich besser waren die Chromdioxid-Bänder (Typ II / IEC II) – eine Entwicklung des amerikanisch Chemie-Konzerns DuPont. Später folgten noch die FerroChrom-Bänder (Typ III / IEC III).

Die qualitativ besten und auch teuersten Cassetten-Tonbänder waren die Reineisen- oder auch „Metall-Bänder“ (Typ IV / IEC IV) welche von allen großen Herstellern angeboten wurden. Ich erinnere mich dabei vor allem an besondere Cassetten von Maxell. Im Vergleich zu einer „normalen“ Cassette lagen diese Gehäuse im Vergleich richtig schwer in der Hand. Weniger schwer aber sehr gut in der Qualität war die BASF „Metall Maxima TP IV“. Wirklich ein großartiges Kassettentonband! Sehr hoch aussteuerbar und extrem rauscharm im Vergleich zu einfacheren Bandtypen!

Eines der am besten verkauften Cassetten-Tonbänder kam Anfang der 1990er Jahre aus Ludwigshafen. Die „Chrome-Maxima II“ von BASF war in Sachen Rauschverhalten und Aussteuerbarkeit wirklich großartig! BASF wusste natürlich um diese Qualitäten und hat die Bänder entsprechend beworben…

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Die Herstellung einer Musikkassette

Ebenfalls bei den Konsumenten sehr beliebt und zu früheren Zeiten durchaus gebräuchlich waren bespielte Kassetten. Nahezu alle Titel die es auf Schallplatte gab, wurden in der Regel auch als Musikkassette angeboten. Wie diese Musikkassetten einst in Massen produziert wurden, zeigt eine kleine Doku aus dem Jahr 1987.

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Die Compact-Cassette heute

„Totgesagte leben länger“ lautet ein altes Sprichwort. Dies galt zuerst für die Schallplatte und unlängst auch für die Kassette. Obwohl die Produktion ab Anfang der 2000er Jahre kontinuierlich sank und nahezu zum vollständigen Erliegen kam (im Vergleich zu den oben genannten Zahlen von 1991), ist die Kassette genau wie die Schallplatte wieder da. Es handelt sich zwar nach aktuellem Stand der Dinge nur um einen sogenannten „Mikro-Trend“, dennoch ist eine Marktbelebung spürbar!

Der Rolling Stone berichtet in einem Artikel, dass in England die Zahl der entsprechenden Verkäufe im Jahr 2020 um 103% gestiegen sei. Alleine im ersten Halbjahr wurden demnach laut dem britischen Unternehmen „Official Charts Company“ 65.000 Stück verkauft. Damit sind das erste Mal seit dem Jahr 2003 wieder mehr als 100.000 Kassetten auf das Jahr gerechnet über die Ladentheken gegangen. In Deutschland sind die Zahlen ähnlich: Hier wurden laut dem Bundesverband der Musikindustrie im Jahr 2017 knapp 100.000 verkaufte Einheiten gemeldet.

Wie lange der Boom anhält und ausreichend neue Bänder produziert werden können ist allerdings fraglich. Die National Audio Company in den USA musste unlängst vermelden, dass die Rohstoffe knapp werden. Konkret gesprochen geht es um Eisenoxid welches für die Beschichtung der Magnetbänder benötigt wird. Das Material wird hauptsächlich aus den sogenannten „roten Erden“ und Gesteinen wie „Hämatit“ gewonnen.

Trotzdem werden bei der Firma „NAC“ (National Audio Company), weiterhin Kassetten und die dafür benötigten Tonbänder hergestellt. Eine kurze Reportage des Wall Street Journal zeigt die Produktion.

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Cassetten-Test anno 1988

Die Zeitschrift „Stereo“ hat in der Ausgabe vom August 1988 einen ausführlichen Test von 32 damals handelsüblichen Cassetten durchgeführt. Wie schön wäre es, wenn es heute noch diese Auswahl an Bandmaterial zu kaufen gäbe…

Neue Hersteller für Compact-Cassetten

Immerhin finden sich seit einiger Zeit neue Hersteller für Kassetten auf dem Markt. Den Anfang machte „Recording The Masters“ (RTM) aus Frankreich mit den „Fox-Cassetten“. Auch „ATR Magnetics“ aus den den USA und die Firma „Splicit“ sind mit neuen Leerkassetten am Markt vertreten. Angeboten werden aktuell unterschiedliche Bandtypen in den Längen C-60 und C-90.

RTM FOX C60 Type 1
RTM FOX C60 Type 1
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 30 Min
RTM FOX C90 Type 1
RTM FOX C90 Type 1
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 45 Min
ATR C60 Type I
ATR C60 Type I
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 30 Min
ATR Magnetic Cobald Silver - Typ II - C60
ATR Magnetic Cobald Silver – Typ II – C60
  • Band: Cobalt
  • Bandtyp / IEC: II
  • Länge: 2 x 30 Min
ATR Magnetic Cobald Gold - Typ II - C60
ATR Magnetic Cobald Gold – Typ II – C60
  • Band: Cobalt
  • Bandtyp / IEC: II
  • Länge: 2 x 30 Min
EQ Professional C90 Type 1
EQ Professional C90 Type 1
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 45 Min
Splicit Capture C-60
Splicit Capture C-60
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 30 Min
EQ Professional C-90
EQ Professional C-90
  • Band: Eisenoxid
  • Bandtyp / IEC: I
  • Länge: 2 x 45 Min
Splicit Cassette Leader Tape 1/8"
Splicit Cassette Leader Tape 1/8″
  • Band: Vorlaufband
  • Bandtyp: Klarsichtig
  • Länge: 2 x 10 Min

Achtung: Gerade bei Amazon (*) werden weitere Bänder von anderen Herstellern angeboten. Wenn man sich allerdings die Rezensionen durchliest, sind diese in der Regel vollkommen vernichtend.

Amazon Screenshot
Amazon Screenshot

Offensichtlich handelt es sich bei diesen Cassetten um absolute Billig-Ware die unter verschiedenen völlig unbekannten „Markennamen“ angeboten werden. Vom Kauf dieser Cassetten ist eindeutig abzuraten!

Fast schon wieder witzig ist hingegen der im Bild gezeigte Artikel (anklicken für Vergrößerung!) den ich wegen vollkommener Inkompetenz erst gar nicht verlinke. Man beachte das Produktbild und lese den Text. So viel Quatsch auf einem Haufen habe ich selten gesehen. Da wird einfach auf billigste Art und Weise versucht Schei… zu Geld zu machen!

Kassettenrecorder kaufen?

Die Zeiten als ReVox die großartigen Modelle B710, B215 und H11 fertigten, waren spätestens Ende der 1990er Jahre beendet. Auch STUDER hatte mit den Modellen A710 und A721 zwei absolute Referenzmodelle auf dem Markt die zur Standardausrüstung eines fast jeden Rundfunk- und Fernsehstudios zählten.

ReVox B215
ReVox B215

Dabei hatte sich Willi Studer mit seinen Firmen sehr lange Zeit gelassen bis zur Veröffentlichung des ersten Tape-Decks. Grund dafür war, dass Hr. Studer nicht von der Audioqualität dieses Tonträgers überzeugt war. Erst nachdem seine Ingenieure wirklich das Letzte aus der Technik herausgeholt hatte, wurde das erste ReVox-Kassettengerät im Jahr 1981 auf den Markt gebracht.

Nakamichi Dragon (Foto: JPRoche / Wikipedia.de / CC BY-SA 3.0)
Nakamichi Dragon

Wirkliche Konkurrenz für die Schweizer gab es im High-End-Bereich nur aus Japan. Wer sich damals kein ReVox B710 oder ReVox B215 kaufen wollte, der träumte wahrscheinlich von einem Nakamichi „Dragon“. Im professionellen Bereich war zum Beispiel das Tascam 122 ein beliebtes Deck welches ebenfalls in vielen Rundfunkstudios zum Einsatz kam.

Wer heute ein gutes Kassettendeck haben möchte, wird schnell sehr enttäuscht sein! Denn: Entweder man kauft sich eines der guten alten Gebrauchtgeräte und überholt es, oder aber man muss auf das ausweichen, was der Markt aktuell noch an Neugeräten hergibt.

Es gibt nämlich in der Tat noch einige Hersteller von Kassettengeräten! Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das meiste davon mehr oder weniger „Schrott“ sein dürfte. Was will man schon von Geräten im Preisbereich von deutlich unter 50 Euro und der vermutlichen Aufschrift „Made in China“ erwarten? Nichts!

Aktuell ernstzunehmende Hersteller von Kassettengeräten sind nur noch TEAC und Tascam die jeweils zwei Modelle anbieten die sich aber sehr ähneln. Der Grund dafür ist, dass Tascam die professionelle Sparte von Teac ist. Es handelt sich also mehr oder weniger um die identischen Geräte in einer etwas anderen Verpackung und leicht unterschiedlichen Preisen.

Das Thema Audio-Qualität entspricht bei diesen Geräten aber leider nicht mehr wirklich dem, was früher technisch möglich war! So werden bei den TEAC und Tascam-Geräten gerade mal Frequenzbereiche zwischen 20 Hz und 15 kHz erreicht. Zum Vergleich: Das ReVox B215 schaffte bei automatischer Einmessung 30 Hz bis 18 kHz!

Auch Marantz bietet mit dem Modell PMD 300CP noch ein Tape-Deck an. Aber: Technisch handelt es sich nicht wirklich um ein „echtes“ Marantz-Produkt, sondern um ein sogenanntes „Re-Branding“. Also ein No-Name-Produkt welches unter verschiedenen Herstellernamen angeboten wird – teilweise mit deutlich unterschiedlichen Preisen. Persönlich frage ich mich da ehrlich gesagt, warum ein eigentlich angesehener Hersteller wie Marantz seinen Namen dafür hergibt?

Das Tascam 202 MKVII ist ein zuverlässiges Doppel-Kassettendeck mit USB-Ausgang. Die Aufnahme- und Wiedergabefunktion ist an beiden Decks möglich, ebenso die parallele Aufnahme.

Über einen USB-Ausgang ist die Sicherung und Archivierung auf einem Computer mit bis zu 16 Bit / 48 kHz möglich (benötigt eine Software für Aufnahmen am PC – nicht im Lieferumfang enthalten).

Tascam 202 MKVII Doppel-Cassetten-Deck
Tascam 202 MKVII Doppel-Cassetten-Deck

Das Tascam 202 MKVII unterstützt die folgenden Bandarten: Normal, Chrom und Metall Typ I, Typ II und Typ IV. Selbstverständlich kann man mit diesem Deck auch Bänder mit einfacher Geschwindigkeit kopieren. Bei der Wiedergabe von Kassetten ist eine Rauschunterdrückung zuschaltbar. Zusätzlich kann die Tonhöhe/Geschwindigkeit auf ±12 % bei Deck 1 angepasst werden (Pitch). Ein Mikrofoneingang mit eigenem Pegelregler dient für Karaoke und Ansagen mit der Mix-Aufnahme Funktion.
Auch eine Timer-Funktion ist eingebaut um das Gerät per Zeitschaltuhr (nicht im Lieferumfang enthalten) in Betrieb zu nehmen.

Abmessungen (B x H x T): 482 x 139 x 286 mm (= Format: 19″ / 3 HE)
Gewicht: 5,5 kg, inkl. Fernbedienung.

Preis: Nur 529,- Euro | Hier kaufen (*)

Das Thema „Bandsalat“ und die Compact-Cassette

Wann immer ich im Fernsehen eine Doku über die 1970er oder 80er Jahre sehe, oder wann immer ich Artikel im Internet über die Musikkassette lese, ist darin die Rede davon, das man früher gefühlt ständig mit Bandsalat zu kämpfen hatte… Meine Antwort: Nein, nein und nochmal Nein!

Ich selber habe Kassetten seit meiner frühsten Kindheit Ende der 1970er Jahre genutzt. Und das sowohl als Hörspielkassette (5 Freunde, ???, TKKG, Pumuckl etc.) als auch als (bespielte) Musikkassette. In all den Jahren hatte ich vielleicht zwei oder drei Mal Bandsalat, häufiger aber definitiv nicht! Gut: Vielleicht lag es daran, dass ich zumindest zuhause die Andruckrollen und Tonköpfe immer sauber gehalten habe. Im Auto habe ich mich darum aber weniger gekümmert und auch dort hatte ich nie Bandsalat!

Warum wird also alle Nase lang behauptet, dass Kassetten technisch furchtbar schlecht und anfällig waren? Es stimmt einfach nach meiner Erfahrung überhaupt nicht!

Kassettentonbänder schneiden und kleben

Die Compact-Cassette schneiden und kleben? Möglich war das mit der BASF Hobby Box. (Foto: Gmhofmann / Wikipedia.de / CC BY-SA 3.0)
BASF Hobby Box zur Reparatur von Compact-Cassetten. (Foto: Gmhofmann / Wikipedia.de / CC BY-SA 3.0)

Es ist einige Zeit her, da erhielt ich über das Kontaktformular auf dieser Seite die Anfrage, ob es denn noch Klebebänder für Kassetten zu kaufen gäbe. Ich verneinte diese Anfrage damals mit der Argumentation, dass solches Zubehör schon lange nicht mehr auf dem Markt existiert. Früher wurden entsprechende Produkte von BASF und sicherlich auch einigen anderen Herstellern angeboten. Aber heute? Heute gibt es so etwas doch nicht mehr! Dachte ich zumindest…

Mit der weiter oben beschriebenen zaghaften Wiederbelebung der Musikkassette, gibt es inzwischen auch wieder Zubehör wie in alten Tagen! Wer wirklich möchte, kann also seine Musikkassetten tatsächlich fachgerecht schneiden und kleben! Wer hätte das gedacht?

Zubehör für die Compact-Cassette

Wer Cassetten-Tonbänder perfekt schneiden und kleben möchten, benötigt spezielles Zubehör.

Splicit - Cassetten-Klebeband
Cassetten-Klebeband
  • Farbe: Blau
  • Breite: 1/8″
  • Länge: 25m
  • Hersteller: Splicit
Splicit - Klebeschinene für Cassetten-Tonbänder
Klebeschiene für Cassetten-Tonbänder
  • Material: Aluminium
  • Geeignet für: 1/8″
  • Schnittwinkel: 45° / 90°
  • Hersteller: Splicit
Splicit - Cassetten Vorspannband
Cassetten Vorspannband
  • Farbe: Transparent
  • Breite: 1/8″
  • Länge: 2 x 10 Min.
  • Hersteller: Splicit

Das ist Liebe für die Compact-Cassette!

Der YouTube-Kanal „Cassette Comeback“ ist großartig wenn es um die Liebe zu Cassetten geht! Der Betreiber stellt in zahlreichen Videos die unterschiedlichsten Hersteller von Kassetten und deren Bändern vor. Getestet wird natürlich auf einem ReVox B215 oder dem Nakamichi Dragon.

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6 Kommentare

  1. Tim

    Klasse geschrieben !
    Zu den Extremlängen C 150 und C 180 kann ich folgendes sagen:
    Die C 180 wurde meines Wissens nur von TDK produziert und in Deutschland Ende der 70er, Anfang der 80er für kurze Zeit angeboten.
    Im Internet findet man sie heute dann und wann vereinzelt noch gebraucht oder manchmal sogar noch ovp. Die kosten dann i.d.R. so knapp 100€.
    Die 150er waren besonders in Japan und auch in Osteuropa/Asien etwas verbreiteter.
    Ich selber konnte für meine Sammlung noch 3 Stück zu halbwegs erträglichen Preisen bei eBay ergattern, 1xTDK, 1x Sony und 1x Maxell. Eine davon kam aus Litauen.
    Ich fänd’s auch klasse, wenn diese Technik wiederbelebt würde, da mir dieser gesichtslose Digitalkrempel inzwischen ziemlich auf den Keks geht.
    Allein die Tatsache, dass 30-40 Jahre alte Cassetten häufig immer noch anstandslos laufen, zeigt doch, dass diese Technik gar nicht soo schlecht gewesen sein kann !
    Ich möchte mal ein I-Phone nach 40 Jahren sehen, oder besser gesagt, das was dann davon noch übrig ist…

    Viele Grüße
    Tim

  2. Jörg Ellert

    Sehr gut geschriebener Artikel und toll recherchiert. Ich kehre gerade zu einem guten Kassettendeck zurück, um alte Aufnahmen wieder abspielen zu können. Auch eine schnelle Aufnahme aus dem Radio für einen Walkman lässt sich so gut erstellen.
    Analog ist eben analog. Ich denke viele Menschen sind von der ganzen Digitalisierung in der Arbeit betroffen und lieben es um so mehr, eine Schallplatte aufzulegen oder eine Kassette einzulegen.
    Der Markt der Vintage Geräte boomt – und das nicht ohne Grund.
    Jörg

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