Technik ändert sich, Gefühle bleiben!

STUDER A810

Mit der STUDER A810 war die Zeit der programmierbaren digitalen Steuerfunktionen für kleine Studiomaschinen angebrochen. Die Geräte dieses Typs vereinten in Maschinendimensionen für den 19″-Rackeinbau ein bisher nicht gekanntes „Intelligenzpotential“. Die A810 war in weiten Bereichen programmierbar, sowohl für die Laufwerkfunktionen als auch die Audioparameter.

Verschiedene Versionen der STUDER A810.
STUDER A810

Im August 1983 bewarb STUDER das neue Flagschiff ausführlich in einem mehrseitigen farbigen Prospekt mit folgenden Texten (Auszüge, leicht modifiziert):

Studiotonbandmaschinen haben völlig unterschiedlichen Anforderungen zu genügen; insbesondere wenn es sich um Einheiten in handlichen Dimensionen handelt. In der Praxis überstreicht der Wirkungsbereich solcher Maschinen ein weites Spektrum, vom einfachen Editierplatz über Aufnahme- und Wiedergabeeinsätze in stationären und mobilen Regien, bis hin zu Synchronproduktionen in Tonnachbearbeitungszentren. Gegenüber großen Maschinen ist dieser Maschinentyp zudem ausgesprochen vielfach in Mehrzweckeinsätzen anzutreffen. Die Forderung an eine moderne Maschine in 19″-Rackdimensionen heißt demnach Flexibilität.

Hohe Systemflexibilität – auch für die Anforderungen der Zukunft

STUDER A810 im Rollwagen und mit Aufbau für VU-Meter und Abhöre.
STUDER A810

STUDER hat mit der Entwicklung der A810 über diese Anforderungen hinaus einen weiteren Schritt getan. neben der üblichen Flexibilität, hervorgegangen aus langer Erfahrung in Bausteintechnlogie, besitzt die A810 eine Systemflexibilität die ihresgleichen sucht.

Ziel dieser innovativen Entwicklung war die Integration der Maschine in das digitale Steuersystem künftiger Studiokomplexe.

Digitales Steuerkonzept eröffnet völlig neue Möglichkeiten

Die gesamte Steuerbasis der STUDER A810 ist von Grund auf digital konzipiert. Dadurch wird die Maschine in weiten Bereichen programmierbar, nicht nur für die Laufwerkfunktionen, sondern ebenso für die Audioparameter. Darüber hinaus ist die A810 Bus-kompatibel über eine serielle Schnittstelle, sie lässt sich digital ferneinmessen und kennt selbstverständlich automatische Selbstdiagnose.

Und für Synchronisieraufgaben jeglicher Art bietet die A810 zudem ohne Verlust einer Tonspur präzise Zeit-Code-Möglichkeiten (SMPTE).

A810 Konsolenversionen

Die moderne Klein-Studiomaschine, flexibel und platzsparend

STUDER A810 in der für die Maschine gedachten Studiokonsole. Das Bild zeigt sehr gut, in welchen Positionen sich die Konsole arretieren lässt.
STUDER A810

In den Abmessungen ist die A810 für 19″-Rack- oder Konsolenbreite gebaut und arbeitet in horizontaler, vertikaler oder in beliebig schräger Lage. Die Grundausführungen der A810 lassen sich in Mono-, Stereo-, Zweikanal- und Zweikanal / Zeit-Code-Maschinen unterteilen. Diese sind in den Konsolenvarianten zudem mit oder ohne VU-Meter-Panel-Aufbau erhältlich. Im leicht schräg stehenden VU-Meter-Panel-Aufbau ist der Monitor-Lautsprecher integriert, zudem ist ausreichend Platz für zwei Audio-Kanalsteuereinheiten und eine zusätzliche Steuereinheit (Zeit-Code-Kanalsteuerung; Varispeed-Steuerung).

Für die Konsolen-Ausführung der Zeit-Code-Maschinen gibt es ein VU-Meter-Panel-Aufbau mit integriertem Synchronizer-Bedienungsfeld und zusätzlich ein 19″-Rack-Gehäuse anstelle der Mitteltraverse. Dieses Rack-Gehäuse (drei Einheiten hoch) ist für die Aufnahme des TLS-Synchronizers und z.B. Dolby® – Einheiten vorgesehen.

Qualitätskonsole – konstruiert für den harten Einsatz

Die STUDER A810 Ganzmetallkonsole ist für verwindungsfreie Stabilität mit beideitiger Rastung versehen. Aus der horizontalen Lage lässt sich die Maschine nach hinten in zwei und nach vorne in vier Stellungen (jeweils 7,5°) einrasten. Eine zusätzliche Stellung von 90° nach vorne ist für Servicezwecke vorgesehen. Für hohe Abriebfestigkeit wird die Oberfläche der Konsolen pulverbeschichtet und anschließend im Ofen eingebrannt.

Die flexible Audio-System-Komponente für jede Einsatzart – stationär, portabel oder mobil

Präzise professionelle Technik auf kleinstem Raum

Die STUDER A810 ist in einem Flight-Case perfekt für den Transporteinsatz gesichert.
STUDER A810

Mit 19″-Rackbreite ist die A810 in jedes beliebige Normgehäuse problemlos einbaubar. Die Zugänglichkeit für alle Servicearbeiten bleibt dabei völlig erhalten. Für den Transport der Chassis-Versionen lassen sich beidseitige Traggriffe auf die Guss-Seitenwände schrauben. Wird die Maschine als selbständige Einheit eingesetzt, sind Echt-Holzseitenwände mit Traggriffen montierbar. Sämtliche Chassis-Versionen sind vollständig autonom und besitzen einen in der Laufwerkabdeckung eingebauten Monitorlautsprecher.

Drei verschiedene Leichtmetall-Transportkoffer runden das A810-Chassis-Programm ab. Zwei davon sind reine Transportkoffer für Chassis- und portable Versionen (mit Holzseitenwänden), während in der dritten Version die A810 fest eingebaut und nach der Abnahme des Kofferdeckels betriebsbereit ist. A810 Transportkoffer sind sehr stabil gebaut, besitzen verstärkte Ecken und schockabsorbierende Einsätze – damit überstehen die wertvollen Tonbandmaschinen auch rauhe Transportwege und sind zudem wirkungsvoll gegen Staub geschützt.

Mit der A810 sind beschränkte Platzverhältnisse besser zu meistern. Bei Rackmontage lassen sich nicht nur viele Maschinen auf kleinstem Raum unterbringen, auch die weiteren wichtigen Kriterien sind erfüllt: Audio- und Laufwerkelektronik sind von vorne zugänglich; über Bus ist die Maschine voll fernsteuer- und ferneinmessbar; geringe Wärmeentwicklung dank getakteter pulsbreitenmodulierter Wickelmotorensteuerung; großer Bandgeschwindigkeitsbereich.

Für spezielle Zwecke lässt sich der separate 19″-Rackeinschub des VU-Meter-Panels bei A810 VUK-Versionen über die zugeordnete Kabellänge von 1,5m auch getrennt anordnen.

Bilder einer STUDER A810

Die folgenden Bilder einer sehr gut erhaltenen STUDER A810 wurden mit von der Firma „Filmco“ aus Ontario in Kanada zur Verfügung gestellt.

Die Perfektion der analogen Tonband-Technik

In der Summe aller Eigenschaften zeigt sich die Stärke einer Konzeption

Laufwerktechnik

  • Servogeregelter Bandantrieb
  • Servogeregelter Tonmotor für zwei- oder vier-Bandgeschwindigkeits-Versionen. Alle Bandgeschwindigkeiten sind auf dem Frontpanel direkt anwählbar.
  • Tonmotor-Servo mit Quarzreferenz und kapazitivem Tachosystem.
  • Wickelmotor-Tacksteuerung (Puls-Breiten-Modulation / PWM) mit hohem Wirkungsgrad.
  • Präzisions-Kopfträger von höchster Stabilität mit keramischen Bandführungen. Der gesamte Kopfträger kann – bei Einhaltung absolut reproduzierbarer Werte für Azimut und Bandführungspositionen – aus- und wieder eingebaut werden.
  • Hochstabile und präzise Leichtmetall-Druckgusschassis für Laufwerk, Kopfträger und Andruckaggregat.

Mikrocomputer-System-Steuerung

  • Die Mikrocomputer-Infrastruktur umfasst alle Bedienungstasten, die Laufwerksteuerung und die Steuerung der gesamten Audioelektronik.
  • Echtzeitanzeige für alle vier Bandgeschwindigkeiten. Umsetzung und sofortige Anzeige der auf die Bandposition bezogenen Echtzeit bei Umschalten der Bandgeschwindigkeiten.
  • Anzeige der Transferlocator-Positionen.
  • Hexadezimale Anzeige der Audioparameter-Einstellungen.
  • Automatischer Eigentest bei Netzeinschaltung, bei Wechsel der Betriebsfunktionen und bei Aufnahmebefehl.
  • Diagnose-Anzeige bei Betriebsstörungen (Bandzähler-Anzeige).

Programmierbare Audioparameter

  • Alle Audioparameter sind programmierbar. Die Speicherung erfolgt getrennt für alle vier Bandgeschwindigkeiten und zwei Bandsorten, sowohl für NAB,- als auch CCIR-Entzerrungsstandard.
  • Digitale Drucktasteneingabe eliminiert störungsanfällige Potentiometer.
  • Digitale Speicherung von Audio-Parameter-Einstellungen bedeutet für den Service direktes Auswechseln von Aufnahme- und Wiedergabe-Printkarten ohne Neuabgleich, ohne Testband usw.
  • Unbeschränkte Speichermöglichkeit für Audio-Parameter via serielles Kommunikations-Interface (Option).

Fortschrittlich-modernes-Audio-Elektronik-Konzept

  • Das A810 Audio-Elektronik-Konzept ist ein Produkt jahrelanger Entwicklung und Verfeinerung.
  • Spezielle, hochwertige Phasen-Korrekturschaltungen in den Aufnahme- und Wiedergabeverstärkern erfordern keine Justierung.
  • Ausgezeichnet flacher Frequenzgang. Auch an den kritischen Bereichsenden für hohe und tiefe Frequenzen.
  • Taktspur-Wiedergabe (SYNC) und SAFE / READY Umschaltung.
  • Drop-in / Drop-out-Bandlaufzeit-Kompensation.
  • Aussteuerungsanzeigen sind umschaltbar für VU- oder PPM-Charakteristik.

Das Bedienungsfeld das sich den Anforderungen der Benutzer anpasst

Programmierbare Tastenfunktionen

Die Animation zeigt verschiedene Möglichkeiten der Tastaturbelegung.

Durch die funktionell klare Gliederung der Bedienungselemente lässt sich die A810 spielerisch leicht handhaben. Großflächige Tasten mit LED-Rückmeldung geben Klarheit – auch unter Stresseinwirkung. Abweichend von der Standard-Belegung, lassen sich drei Tasten der mittleren Zeile nach Wunsch umprogrammieren.

Standard-Belegung:

  • LOC 1 – Transferlocator-Position 1
  • LOC START – Adresse des letzten PLAY (REC)-Befehls aufsuchen
  • LIFTER DEFEAT – momentane oder ständige Stilllegung der Bandabhebung, programmierbar
  • TAPE DUMP – Papierkorbbetrieb

Als weiteres Beispiel ist die Programmierung von vier Transfer-Locatorpositionen denkbar (LOC 1 bis LOC 4). Schliesslich stehen noch folgende Funktionen zur freien Verfügung:

  • FADER START – Reglerstart aktiv (lokale Tastatur stillgelegt), interner Monitor-Lautsprecher wird beim Öffnen des Faders am Mischpult automatisch stumm geschaltet.
  • REM CONTRol – Parallele Fernsteuerung aktiv (lokale Tastatur stillgelegt).
  • CODE READY – Zeit-Code-Kanal aufnahmebereit.
Das Bedienfeld der STUDER A810 lässt sich nach Wunsch umprogrammieren. Für andere Funktionen gibt es entsprechende Originalbeschriftungen.
STUDER A810 Bedienfeld

Alle erwähnten Tastenfunktionen lassen sich über interne Codierschalter einfach und schnell in beliebiger Kombination programmieren. Der gewählten Zuordnung entsprechend, sind auch die Tastenbeschriftungen auswechselbar. Eine zusätztliche Vereinfachung ermöglicht die Multi-Funktionstaste TRANSfer. Einerseits dient sie dem Einlesen der Locator-Positonen, andererseits erlaubt sie zusammen mit den Umspultasten die Anwahl von drei reduzierten, mikroprozessorgesteuerten Umspulgeschwindgkeiten.

Die Audioelektronik – funktionell, klar und zukunftssicher

Einfacher und übersichtlicher lässt sich ein Audio-Befehlstastenfeld mit vollständigen Möglichkeiten wohl kaum realisieren. Die gesamte Kanalsteuerung erfolgt über Momentandrucktasten mit aktiver Funktionsanzeige mit durch farblich verschiedene LED´s- Die gruppierten Bedienungselemente umfassen SAFE / READY-Umschaltung; Wiedergabemodus REProduce / SYNChron (Wiedergabe ab Aufnahmekopf) / INPut und die Aufnahme- und Wiedergaberegler mit zugehörigen Aktivierungstasten (unkalibrierter Betrieb mit LED UNCAL). Große und präzise, von hinten beleuchtete Aussteuerungsinstrumente geben exakt Auskunft über die Pegelverhältnisse. Selbstverständlich sind die Charakteristiken für VU- oder PPM-Anzeige umschaltbar (mit Codierschalter).

Die moderne Steuerung via Daten-Bus bringt für die Audio-Kanaleinheiten zusätzlich weitere Vorteile; z.B. die flexible Anordnung im Chassis oder im VU-Panel-Aufbau. Zudem ist dank der geringen Bautiefe der Kanaleinheiten der Zugriff zum darunter liegenden Steckkartenrack mit dergesamten Audio- und Steuerelektronik optimal. Mit dem Aufklappen der Frontplatte sind sogleich auch alle Programmiertasten und Codierschalter sowie Zustandsanzeigen einfach zugänglich.

Zentrale Steuerung für Bandgeschwindigkeiten, Entzerrungen, Bandsorte oder Mono / Stereo Betriebsumschaltung

Vier-Geschwindigkeitsversion:

Bandgeschwindigkeitswahl 30 – 15 – 7,5 – 3,75 ips mit Drehschalter, Capstan-Lock-Anzeige mit LED. Mit Momentandrucktasten und LED-Anzeigen: Entzerrungsumschaltung NAB / CCIR, Bandsorte A / B, Stereo / Mono Betriebsumschaltung bei entsprechenden Ausführungen.

Zwei-Geschwindigkeitsversion:

Bandgeschwindigkeitswahl 15 – 7,5 ips (oder 3,75 – 7,5 ips intern programmierbar). mit Drucktaste und LED für Capstan-Lock-Anzeige. Die übrigen Drucktasten sind identisch mit der Vier-Geschwindigkeitsversion. Neben dem Kopfhörer Jack-Anschluss enthalten Chassis-Versionen auch den Lautstärkeregler mit Kanalwahlschalter für den eingebauten Monitor-Lautsprecher (bei Versionen mit VU-Meter-Panel-Aufbau beim Panel-Lautsprecher angeordnet).

STUDER präsentiert die digital steuerbare Analogtechnik

STUDER A810 Elektronik
STUDER A810 Elektronik

Die modulare Audioelektronik der A810 – unter der Frontabdeckung in jeder Lage bequem zugänglich – vereint modernste phasenkorrigierte Verstärkerkonzepte mit den Möglichkeiten der digitalen Steuer- und Speichertechnik. Für beste Impulstreue sind sowohl die Aufnahme- als auch die Wiedergabeverstärker sehr sorgfältig auf idealen Phasengang kompensiert.

Die Verstärkerparameter werden digital eingegeben und gespeichert; das völlige Fehlen von Abgleichpotentiometern steigert die Betriebssicherheit an einem besonders wichtigen Punkt. Zudem hat die exakte Reproduzierbarkeit der digital gespeicherten Audioparameter schon heute größte Bedeutung, lassen sich somit doch durch einen einfachen Tastendruck alle Parameter einer anderen Bandsorte einstellen, oder ab externen Datenträger einlesen.

Steuerung
Steuerung

In automatisierten System entwickelt die A810 vollends ihre verborgenen Fähigkeiten, weil neben allen Laufwerkfunktionen und Audioparameter-Speicherplätze über eine serielle Schnittstelle zugänglich sind. Im Steckkarten-Rack unter der Frontabdeckung sind, in funktionelle Gruppen aufgeteilt, für Programmier- und Servicezwecke direkt zugänglich:

  • für die Audiokanäle 1 und 2 je: Aufnahme-Verstärker / HF-Treiber-Stufen (für Vormagnetisierung- und Löschfrequenz) / Wiedergabe-Verstärker / Leistungsverstärker
  • Mono / Stereo-Schalter, mit oder ohne Testgenerator (Option)
  • Zeit-Code Lese- und Schreibverstärker und Verzögerungseinheit (nur in TC-Versionen).
  • Peripherie-Steuerung (mit Tastenfeld für Parameter-Eingabe und Bus-Converter)
  • Serielle Schnittstelle mit LED-Busanalyzer (Option)
  • Laufwerk-Steuereinheit mit Parametereinstellung
  • Mikroprozessor-Einheit

Gespeicherte Daten sind zudem jederzeit via Bandzähler-Display prüfbar. Über die serielle Schnittstelle lassen sich die gespeicherten Werte aber auch auslesen und auf einem externen Datenträger beliebig speichern (auf eigene A810, Kassettengerät oder übergeordneter Computer).

Die Mikro-Computer-Steuerung speichert neben den Audioparametern ebenso den Bandzählerstand, die gewählte Bandgeschwindigkeit und die Locator-Adressen. Für die Locator-Adressen werden die Bandzählerimpulse gezählt; die Locator-Funktionen sind deshalb unabhängig von der gewählten Bandgeschwindigkeit und die Anzeige erfolgt immer in Echtzeit (wie beim Bandzähler).

Durch einfaches Programmieren mittels Codierschaltern können via Mikro-Computer folgende Charakteristiken für die A810 festgelegt werden:

  • Aufnahmeeinstieg (aus Wiedergabe) mit PLAY – + REC-Tasten gemeinsam oder mit REC-Taste allein.
  • HF-Ozillator-Anpassung an eingesetzten Löschkopf oder gesperrt für reinen Wiedergabebetrieb.
  • Individuelle oder gemeinsame Kanalsteuerung.
  • Audioparameter-Einstellung unterschiedlich oder gemeinsam für NAB oder IEC (CCIR).
  • Bandsortenwahl «TAPE A» oder «TAPE B», verknüpft mit Bandgeschwindigkeiten (bei eingesetzter Mono/Stereo-Umschaltelektronik).
  • Drop-In – oder / und Drop-Out – Bandlaufzeitkompensation für nahtlosen Ein- und Ausstieg in Aufnahme.
  • Bildstandard bei Zeit-Code-Betrieb (24 – 25 – 30 – 29,97 Bilder/s).
  • Bandbreitenumschaltung des Sync-Kanals (12 oder 20 kHz).
  • VU- oder Spitzenwertanzeige (PPM).
  • Leistungspegel (operating level) programmierbar für 0, +4, +8, +10 dBm (bzw. Bezugspegel +6, +10, +14, +16 dBm).

Praxisgerechte Optionen und umfangreiches Zubehör

Einschub für die Time-Code Steuerung der STUDER A810.
Time-Code

Für die Zeit-Code-Synchronisierung eines Stereo-Programmes musste bisher die Spur auf dem Band einer Mehrkanalmaschine „geopfert“ werden. Ein zumeist sehr ineffizientes Verfahren! Das neue Zeit-Code-Verfahren löst dieses Problem auf sehr elegante und sehr präzise Art und Weise, in dem für die Aufzeichnung des SMPTE / EBU Zeit-Codes eine 0,38mm breite Spur zwischen die Audiospuren einer Zweikanal-Aufzeichnung gelegt wird.

Speziell entwickelte Kombi-Tonköpfe – beidseitig der Audioköpfe platziert – werden für Aufzeichnung und Wiedergabe der Zeit-Code-Spur verwendet. Auf der rechten Seite befindet sich ein Kopf mit Lösch- und Aufnahmespalt, während im Audio-Löschkopf der Zeit-Code-Wiedergabekopf integriert ist. Dank dieser örtlichen Trennung von Audio- und Zeit-Code-Köpfen ist das STUDER-System in der Lage, eine Übersprechdämpfung von mindestens 90 dB zu garantieren!

Dynamischer Speicher – Mikroprozessorgesteuert – sorgt für exakte zeitliche Koinzidenz mit dem Audio-Signal

Aus der örtlichen Trennung der Audio- und Zeit-Code-Köpfe ergibt sich ein zeitlicher Versatz, der abhängig ist von der Bandgeschwindigkeit und der Bandlaufrichtung (editieren). In der A810 ist dieses Problem durch eine, von einem separaten Mikroprozessor gesteuerten Verzögerungsleitung gelöst worden. Die Bandlaufzeiten werden automatisch für alle Geschwindigkeiten, inkl. Vari-Speed-Funktion exakt kompensiert. Dank dieser präzisen Synchronisation zwischen Audio- und Zeit-Code-Kanälen ist kein Zeitversatz am Synchronizer erforderlich, desgleichen kann ein bespieltes Band in herkömmlicher Art geklebt und geschnitten werden.

A810 Zeit-Code-Maschinen (TC) stehen Einsatzgebiete offen, die bisher den viel teureren Mehrkanalmaschinen vorbehalten blieben:

  • Video-Audio- / Film-Audio- und Audio-Audio-Verkoppelungen
  • Rundfunk-Automation
  • AV-Systemsteuerungen
  • Audio-Logging
Einschub für die Vari-Speed-Steuerung.
Vari-Speed

Die Vari-Speed-Einheit ermöglicht stufenlos variable Bandgeschwindigkeiten im Bereich von ±7 Halbtönen. Geschwindigkeitseinstellung: mit 10-Gang-Wendelpotentiometer; Anzeige 0 … 999; Nominalwert bei 500, entspricht einer Referenzfrequenz von 9,6 kHz.  Erhältlich für Chassis-Versionen und für den Einbau in VU-Meter-Panel-Aufbau.

Der Bandstempel ist so platziert, dass er eine Markierung exakt an der zu schneidenen Stelle vor dem Wiedergabekopf platziert.
Bandstempel

Die Bandmarkierungs-Einheit dient zur Markierung der Schnittstelle über dem Wiedergabekopf-Spalt und arbeitet mit einem sehr weichen Stempel. Die Bandschere ist unmittelbar neben dem Wiedergabekopf montiert und garantiert saubere, parallele Tonbandschnitte.

Print-Steckkarte mit vollständiger Elektronik für die Mono/Stereo-Betriebsumschaltung.

Print-Steckkarte wie oben. Zusätzlich ist hier ein Testgenerator für die Frequenzen 60 – 125 Hz – 1 – 10 – 16 kHz eingebaut. Das Signal lässt sich um 10 dB verringern. Die Verstärkung des Wiedergabepfades wird dabei um 10 dB erhöht. Dies ermöglicht das Einmessen bei kleinen Bandgeschwindigkeiten mit den eingebauten Instrumenten mit hoher Präzision.

Adapter-Steckkarte zur Prüfung von Printkarten außerhalb des Rackeinschubes. Damit sind Testpunkt innerhalb der Schaltungen bequem zugänglich; für den Service unerlässlich.

Die Bestellinformationen von 1983 wiesen 24 verschiedene Varianten der STUDER A810 aus. Dazu kamen 12 Optionen für deren Ausbau sowie eine Liste von 19 unterschiedlichen Zubehörkomponenten. Die STUDER A810 wurde zwischen 1982 und 1989 gebaut und wird heute natürlich nicht mehr von STUDER hergestellt oder vertrieben! Hinweise zu möglichen Ersatzteillieferanten findest Du in der Linksammlung der Webseite.

Downloads

STUDER A810 Prototyp

STUDER A810 Prototyp
STUDER A810 Prototyp
STUDER A810 Prototyp

Sehr selten gesehen und heute wahrscheinlich nicht mehr existent ist der Prototyp der STUDER A810. Ein Prospekt (wahrscheinlich erschienen im März 1982) berichtete über die neue Generation von erstmals bei STUDER digital gesteuerten Tonbandgeräten und ihren Vorzügen.

Interessant sind vor allem die Unterschiede im Design. Bis zur Markteinführung wurden noch Knöpfe, Drehregler und die Tonkopfabdeckung verändert. Auch die im Bild gezeigte Konsole wurde so in der Serie nicht gebaut. Verantwortlicher Designer war damals Manfred Meinzer.

Multimedia

Dieses kleine Video zeigt eine relativ gut erhaltene STUDER A810 in Aktion.

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Mehr Informationen

Hinweis: Kurz nach dem Einschalten erscheint die Zahlenkombination „2591“ im Display der Maschine. Dies ist kein Fehler, sondern stellt den Stand der maschineninternen Software-Version der STUDER A810 dar. Die hier verwendete Software stammt also aus der 25. Kalenderwoche des Jahres 1991. Andere Versionen der Software sind zum Beispiel 25/86, 01/88, 46/90 oder eben die hier verwendete Version 25/91. Die Software ist in der Maschine auf einem dreiteiligen EPROM-Set hinterlegt und kann entsprechend ausgetauscht werden.

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